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Planungsablauf bei der Erstellung von Schulwegen

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Allgemeines

Der Schulwegplaner erlaubt eine digitale Schulwegplanung von Schülern für Schüler. Denn wer weiß besser als die Schülerinnen und Schüler selbst, wo sich die Problemstellen auf den Schulwegen rund um die Schulen befinden. Grundlage ist ein webfähiges Geoinformationssystem (WebGIS), mit dem Schülerinnen und Schüler ihre täglich gefahrenen bzw. gelaufenen Schulwege auf sehr einfache Weise am PC virtuell nachvollziehen, digital erfassen und auf Problemstellen entlang ihres Schulweges aufmerksam machen können. 

Der Aktionserlass „Sicherer Schulweg" sieht eine gemeinsame Erstellung der Schulwegpläne durch Schulen und Kommunen vor. Das vorliegende Planungswerkzeug richtet sich daher an diese beiden Hauptakteure, die unterschiedliche Aufgabenschwerpunkte bei der Erstellung der Schulwegpläne haben (diese Aufgabenbereiche sind jedoch nicht scharf voneinander abgrenzbar):

  • Die Schulen führen die Datenerhebung durch (Erhebung der Rad- und Gehschulwege inkl. Problemstellen). An jeder Schule sollte dazu ein Schulbeauftragter benannt werden (i.d.R. die Verkehrsbeauftragten), der als besonders geschulter Ansprechpartner, sowie als Multiplikator und Administrator für das WebGIS-Tool den teilnehmenden Lehrern zur Seite steht und die Erstellung der Schulwegpläne koordiniert. 
  • Die Kommunen sind vorwiegend für die Datenauswertung und die anschließende Ausweisung der empfohlenen Geh- und Radschulwege zuständig. In den Kommunen wird analog dazu ein Kommunalbeauftragter benannt, der als Ansprechpartner für die Schulen in seiner Kommune agiert.

Die Einbeziehung von weiteren Akteuren wie z. B. Eltern, Polizei und Verkehrsplaner ist jedoch sehr wichtig. Gemeinsames Ziel aller Projektpartner sollte sein, die Verkehrspräventionsarbeit an den Schulen effektiv zu unterstützen und einen verfahrensmethodischen Beitrag zur Schulwegsicherheit in Baden-Württemberg zu leisten.

Die einzelnen Schritte im Überblick

  • Vorbereitung
  • Befragung zum Mobilitätsverhalten (optional)
  • Hausaufgabe (optional)
  • Online-Digitalisierung mit dem Erfassungstool (Schulwegplaner BW)
  • Auswertung
  • Erfassung empfohlener Geh- und Radwege durch Kommune

1. Vorbereitung

Generelle Infos zum Planungsprozess

Der erste Schritt der Vorbereitungs-Phase dient der Information und Miteinbeziehung aller Beteiligten. Den teilnehmenden Gemeinden/Schulen stehen hierzu umfassende Informationen und Empfehlungen zur Durchführung vor Ort zur Verfügung. Hier ist besonders der Leitfaden „Schulwegpläne leichtgemacht“ von der Bundesanstalt Straßenwesen zu nennen, der wichtige Angaben zum gesamten Planungsprozess enthält und durch zahlreiche Beispiele das Bewusstsein für mögliche Problemstellen entlang der Schulwege schärft. Dieser ist im Downloadbereich verfügbar. Des Weiteren werden Anleitungen zur konkreten Vorgehensweise, sowie Onlinehilfen innerhalb der Anwendung bereitgestellt.

Registrierung Schul-/ Kommunalbeauftragter

Zu den ersten administrativen Aufgaben der Schulbeauftragten gehört die Registrierung der Schule und die Vergabe von Benutzernamen und Passwörtern für die beteiligten Schüler und Lehrer, die sich mit ihren Pseudonymen im WebGIS-Tool anonymisiert anmelden können. Die Zugänge für Schulwegbeauftragte, Lehrer, Schüler und Kommunen sind mit unterschiedlichen Funktionalitäten ausgestattet.

Der Kommunalbeauftragte verfügt über eine separate Registrierung und kann in seinem Zugang auf die erhobenen Daten aller Schulen innerhalb seiner Gemeinde zugreifen.

Informationen zur Registrierung und zu den unterschiedlichen Funktionalitäten je Anwendergruppe (Schüler, Lehrer, Schulbeauftragter, Kommunalbeauftragter) finden Sie in den jeweiligen Schulungsunterlagen.

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Elternanschreiben

Unter Dokumente und Anleitungen stehen verschiedene Dokumente zur Information und zur Vorbereitung der Erfassung zur Verfügung.

Vor der Erfassung von Schulwegen und Problemstellen durch die Schülerinnen und Schüler muss die "Einwilligungserklärung der Eltern" unterschrieben vorliegen!

2. Befragung zum Mobilitätsverhalten (optional)

Bevor die eigentliche Schulwegerfassung beginnt, wird eine Befragung der Schülerinnen und Schüler zum Mobilitätsverhalten empfohlen.

Im Rahmen der Befragung sollten die Schülerinnen und Schüler zunächst nach ihrem Mobilitätsverhalten befragt werden d.h. mit welchem Verkehrsmittel sie zur Schule kommen, Dauer des Hinweges oder Gründe für die Verkehrsmittelwahl. Die Ergebnisse ergänzen die mit der Radwegeerfassung verbundenen Fragen um weitere wichtige Hinweise zur Qualität der Rad- und Gehschulwege und rundet die Befragung zu einem Gesamtbild ab.

Aus den Antworten lassen sich darüber hinaus bereits erste wichtige Informationen, z.B. über die Anzahl der Rad fahrenden oder die zu Fußgehenden SchülerInnen und die Zahl der teilnehmenden SchülerInnen an der nachfolgenden Schulwegeerfassung ableiten.

Einen Musterfragebogen für Schüler und Schülerinnen an weiterführenden Schulen erhalten sie unter www.bast.de/schulwegplan unter den Anlagen zur Bestandsaufnahme.

3. Hausaufgabe (optional) 

Das Dokument zur Hausaufgabe (unter Dokumente und Anleitungen) ist noch nicht aktualisiert, es fehlen die Gehschulwege und die aktuellen Tabelle zu den Problemstellen.

Im Zuge einer „Hausaufgabe“ zeichnen die Schülerinnen und Schüler zunächst ihren Schulweg zwischen Wohnort und Schule in eine Karte in Papierform ein. Falls der Rückweg nicht mit dem Hinweg übereinstimmt, sollten beide getrennt erfasst werden.

Erkannte Problemstellen werden ebenfalls in der Karte gekennzeichnet und in einer Tabelle der jeweiligen Problemstellenkategorie zugeordnet. Die Erstellung der individuell benötigten Kartenausschnitte kann durch die Schulbeauftragten mit dem Erfassungstool erfolgen. Problemstellentabellen und Anleitungen für die Hausaufgaben stehen ebenfalls als PDF-Dateien unter Dokumente und Anleitungen zur Verfügung und können gemeinsam mit den Kartenausschnitten nach Bedarf ausgedruckt und an die Schülerinnen und Schüler verteilt werden

Mit der Hausaufgabenstellung werden folgende Ziele verfolgt:

  • Sensibilisierung der SchülerInnen und ihrer Eltern für das Thema Schulwegsicherheit durch eine kritische Auseinandersetzung mit den Problemstellen entlang des Schulweges.
  • Einbeziehung der Eltern, Geschwister, sonstiger Angehöriger in die Problemstellendiskussion und die individuelle Routenwahl (evtl. durch gemeinsames Abfahren des Schulweges)
  • Verkürzung der anschließenden Onlineerfassung im Schulunterricht
  • Sicherung der Bestandsaufnahme auf Papier für den Fall von technischen Problemen während der Onlinedigitalisierung im Unterricht.

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4. Online-Digitalisierung mit dem Erfassungstool

Die Übertragung der Hausaufgaben in das Erfassungstool kann im Rahmen des Schulunterrichts (Erdkunde, IT, etc.) durch Online-Digitalisierung der in die Karten und Tabellen eingetragenen Schulwege und Problemstellenarten erfolgen. Auch hier ist darauf zu achten, dass gegebenenfalls eine separate Erfassung der Hin- und Rückwege erfolgen kann. In der Regel genügt hierzu eine Unterrichtsstunde.  

Zusätzlich zur Auswahl der Problemstellenart können die Schülerinnen und Schüler weitere Hinweise zu Problemstelle in ein Bemerkungsfeld eintragen, um die anschließende Auswertung zu erleichtern. Besonders wichtig ist die Anleitung durch die Lehrerkräfte, die den SchülerInnen während der Erfassung beratend zur Seite stehen und damit entscheidend Einfluss auf die Qualität der Daten nehmen können.

Abschreiben ist auch hier nicht erwünscht, d.h. die SchülerInnen haben während der Datenerfassung nur Sicht auf Ihre eigenen Daten, so dass eine möglichst hohe Zahl voneinander unabhängiger Einzelinformationen zu einem Gesamtbild zusammengeführt werden können.

Bereits während der Digitalisierarbeiten haben die Lehrkräfte die Möglichkeit, die Ergebnisse der Datenerfassung einzusehen. Am Ende des Unterrichts kann der Klasse das Gesamtergebnis aufgezeigt und ein kurzes Feedback eingeholt werden.

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5. Auswertung

Die so gewonnenen Schulwegdaten haben bereits eine hohe Aussagekraft und lassen deutliche Muster im Hinblick auf die Frequentierung und Problemstellenverteilung erkennen. Durch den im WebGIS-Tool integrierten Auswertungsprozess wird die Interpretation der erfassten Daten zusätzlich erleichtert. Dieser kann durch die Schul-/ Kommunalbeauftragten per ‚Knopfdruck‘ gestartet werden.

Das Ergebnis liefert die Frequentierung einzelner Straßenabschnitte und Bereiche mit Problemstellenhäufungen.

Die erfassten Schulwege können durch den Schul- und Kommunalbeauftragten heruntergeladen werden. Die Kommunen verfügen in der Regel über ein Geoinformationssystem zum Einlesen und weiterverarbeiten der Daten.

6. Erfassung empfohlener Radwege

Die Ergebnisse des Auswertungsprozesses aus dem vorherigen Planungsschritt helfen bei der Analyse der aktuellen Verkehrssituation für Fahrradfahrer bzw. Fußgänger und bilden gemeinsam mit den Hinweisen der Schüler zu den Problemstellen eine gute Entscheidungsgrundlage zur Empfehlung sicherer Schulwege.

Die empfohlenen Schulwege und Gefahrenstellen können von den beteiligten Kommunal- und Schulbeauftragten unmittelbar im Erfassungstool erfasst werden. Die Eingabe erfolgt dabei in gleicher Weise wie die Eingabe der Schulwege und Problemstellen durch die Schüler.

7. Download der erfassten und ausgewerteten Daten

Die Schul- und Kommunalbeauftragten haben die Möglichkeit die Daten aus dem Auswertungsprozess (Frequentierung einzelner Straßenabschnitte und Problemstellenhäufungen) sowie die empfohlenen Geh- und Radwege, Gefahren- und Unfallstellen herunterzuladen. Die Kommunen haben zusätzlich Zugriff auf die erfassten Geh- und Radwege sowie Problemstellen der Schüler und können diese Daten zur Behebung von Problemstellen nutzen, wie es im Aktionserlass „Sicherer Schulweg“ gefordert wird.

8. Bereitstellung der empfohlenen Schulwege

Der Schulwegeplan kann anschließend im Erfassungstool durch den Schul- oder Kommunalbeauftragten als PDF gespeichert und den Schülern, Eltern und sonstigen Interessierten bereitgestellt werden.